#Trends: Authentisch und klar durch das Jahr 2021

In das neue Jahr starten, ohne einen Blick in die Trend-Glaskugel zu werfen? Ist sicherlich eine Option, vielleicht aber nicht die beste. Entwicklungen bereits vor ihrem Höhepunkt auf dem Schirm zu haben, wird sich für Fachleute aus Kommunikation und Marketing lohnen. Mediamoss-Gründer Christoph Moss hat seine Erwartungen für das Newsroom-Jahr 2021 bereits geteilt. Der folgende Überblick zeigt, was sich in Sachen Digitalisierung, Marketing und Kommunikation sonst noch entwickeln könnte. David Bartels und ich haben die Trends zusammengefasst. Vielen Dank an Laura Schupp für die Unterstützung zu diesem Beitrag.

1. Digitalisierte Marketingprozesse

Das vergangene Jahr hat uns gelehrt, dass es auf Dauer doch nicht ganz so vorteilhaft ist, sich der Digitalisierung zu verschließen sowie neue Prozesse und Strukturen beharrlich zu ignorieren. Digitalisierte Marketingprozesse werden Standard. Ganz gleich, ob beim Gestalten der eigenen Unternehmenswebsite, dem Schalten von Online-Werbung, der Teilnahme an einem virtuellen Meeting oder der Marketingkommunikation in den sozialen Netzwerken – digitale Lösungen und Produkte beeinflussen unseren täglichen Arbeitsalltag mittlerweile so immens, dass viele sie schon fast gar nicht mehr als Trend wahrnehmen. Das Jahr 2021 wird diese Entwicklung branchenübergreifend noch stärker vorantreiben. (Quelle: onetoone.de)

2. Gesellschaftliche Themen

Ein anderer Trend, der bereits die vergangenen Monate geprägt hat, und uns auch im Jahr 2021 ständig begleiten wird, ist das Kommunizieren von gesellschaftlich relevanten Themen. Schließlich schätzen es inzwischen immer mehr Menschen als entscheidend ein, dass sich Unternehmen auch mit sozialen und gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen, einen klaren Standpunkt einnehmen und diesen auch transparent nach außen tragen. Gelingt Kommunikator*innen dies auf glaubwürdige Art und Weise, kann sowohl die Reputation des jeweiligen Unternehmens nachhaltig profitieren als auch die Loyalität der Kund*innen gegenüber diesem überdurchschnittlich wachsen. Insbesondere ehrliche Empathie zu zeigen, kann Unternehmen außerdem dabei helfen, eine stärkere Bindung zur Zielgruppe aufzubauen. (Quelle: t3n.de)

3. Homogenes Influencer Marketing

Influencer*innen haben ihren Wert als gesellschaftliche und politische Meinungsmacher*innen längst erkannt und möchten außerdem zunehmend ihre eigene Marke schützen. Daher entwickelt sich eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Influencer*innen und Unternehmen. Diese neue Ära des Influencer-Marketings impliziert, dass beide Parteien grundsätzlich ähnliche Werte und Grundauffassungen zu bestimmten gesellschaftlichen oder ethischen Themen vertreten. Dadurch soll das Risiko minimiert werden, dass entweder die Unternehmen oder Influencer*innen im Falle einer Zusammenarbeit an positiver Reputation einbüßen. Bestenfalls fördert diese Vorgehensweise die Glaubwürdigkeit beider Parteien und sorgt für Imagegewinne auf beiden Seiten. (Quelle: onlinemarketing.de)

Philipp Höger, Leiter Digital Newsroom, Mediamoss.

4. Nachhaltigkeit

Spätestens seit den Fridays for Future-Protesten sollte jedem Unternehmen klar sein, dass auch die Themen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein kommunikativ nicht mehr vernachlässigt werden dürfen. Nachhaltiges Engagement zu kommunizieren wird zum Trend. Getreu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ müssen Unternehmen zeigen, welche Projekte sie in puncto Umweltschutz und Klimaneutralität initiieren oder wenigstens unterstützen. Und das Wichtigste dabei ist eine uralte Grundregel der Kommunikation: Immer ehrlich bleiben! Greenwashing mag vielleicht verlockend sein, öffnet aber das Tor zur Hölle der Unglaubwürdigkeit. Und in diese möchte ja wohl kein Unternehmen eintreten. Stattdessen empfiehlt es sich, ausschließlich belegbare Fakten in die Kommunikation einfließen zu lassen und dabei vorrangig digitale Kanäle wie die sozialen Medien, Blogs oder Podcasts zu nutzen. Aber das ist uns ja bereits seit Trend Nummer eins klar. (Quelle: contentmanager.de)

5. Social Commerce

Da wir gerade die sozialen Medien erwähnt haben, machen wir doch direkt mit einem Trend weiter, der diese in naher Zukunft noch stärker beherrschen wird: Social Commerce. Viele Firmen haben bereits realisiert, dass sich ihre Community auf Facebook, Instagram, Twitter und Co. nicht nur für Fotos und Videos zu neuen Produkten interessiert, sondern diese auch gerne direkt kaufen würde. Einige findige Unternehmen haben daher bereits reagiert und ermöglichen es ihren Nutzer*innen, direkt über die sozialen Medien Käufe zu tätigen. Sei es durch die Weiterleitung auf den eigenen Onlineshop mittels Werbung oder anderer Verlinkungen oder durch den direkten Einkauf auf der Plattform. Social Commerce wird immer beliebter und bietet speziell B2C-Unternehmen die Möglichkeit, Leads und Sales besser zu verfolgen, und dadurch neue Zielgruppen zu erschließen. Das „Einkaufen beim Scrollen“ spricht insbesondere Nutzer*innen an, die zu Impulskäufen neigen. (Quelle: suxeedo.de)

6. Authentizität

Wer ist es nicht leid, ständig aalglatte und perfekt gestylte Hochglanzaufnahmen von Menschen und Produkten zu sehen? In diesem Jahr sollten Unternehmen durch Authentizität bei Sprach- und Bildwelten überzeugen. Diese wirken nämlich nicht nur sympathischer, sondern machen das Unternehmen und Produkt für potenzielle Kund*innen auch deutlich greifbarer. Die relevanten KPIs verschiedener digitaler Plattformen bestätigen diese Annahme. So schaffen spontane Aufnahmen oder Einblicke hinter die Kulissen eine echte Verbindung zwischen Marke und Publikum – und sorgen oftmals für überdurchschnittliche Kennzahlen. Immer mehr Menschen entwickeln ein Interesse an den Entscheidungen und Produktionsschritten, die hinter einem fertigen Produkt oder einer erfolgreichen Marke stecken – und genau diese Zielgruppe sollte daher bedient werden. (Quelle: einfachkommunikation.de)

David Bartels, Leiter Digitalstrategie, Mediamoss.

7. Datensicherheit

Ein weiterer Trend, der in diesem Jahr – und insbesondere im aktuellen Kontext der möglichen Datenweitergabe von WhatsApp an Facebook – weiter an Relevanz gewinnen wird, ist die Datensicherheit. Generell sind wir Deutschen wie kaum ein anderes Land darauf bedacht, unsere persönlichen Daten um jeden Preis zu schützen. Unternehmen könnten diesen Wunsch nach Privatsphäre zukünftig stärker für sich nutzen und durch hohe Sicherheitsstandards beim Datenschutz Pluspunkte bei ihren Kund*innen sammeln. Denn diese erwarten im Jahr 2021 einen noch verantwortungsbewussteren Umgang mit ihren geteilten Daten. Menschen wollen darüber aufgeklärt werden, wie Daten wann und von wem für was genutzt werden. Diese Transparenz im Datensumpf zu schaffen, kann Unternehmen also dabei unterstützen, eine Vertrauensbasis aufzubauen, an die sich Kund*innen auch noch nach ihrem Kauf erinnern – und die sie bei einer erneuten Kaufentscheidung berücksichtigen. (Quelle: onlinepc.ch)

8. User Generated Content

Allgemein gilt im Zeitalter der Digitalisierung, dass sich negative Erfahrungen und Inhalte deutlich schneller verbreiten als positive. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Beispielsweise unseren nächsten Trend – guten User Generated Content. So zahlen Kund*innen durch das Teilen von Meinungen, Bildern, Videos und sonstigen Beiträgen auf die Bekanntheit der Marke und im Idealfall auf deren Image ein. Zudem verhelfen sie Unternehmen zu kostenfreien und oftmals qualitativ hochwertigen Inhalten, die Fachleute aus Kommunikation und Marketing wiederum nutzen können, um die Qualität und Glaubwürdigkeit des Unternehmens zu untermauern. Als Gegenleistung erwarten User meist nur, mit den eigenen Inhalten auf einem der digitalen Unternehmenskanäle gefeatured zu werden. Im Jahr 2021 vermehrt auf User Generated Content zu vertrauen und die mitunter etwas längeren Abstimmungswege in Kauf zu nehmen, lohnt sich also für beide Parteien. (Quelle: t3n.de)

9. Ansprache durch KI

Ein so intensiver Austausch zwischen Unternehmen und Nutzer*innen kann auch durch ein agiles Community Management erzielt werden. Dies führt uns zu einem weiteren Trend dieses Jahres, der personalisierten Ansprache durch KI. Künstliche Intelligenz kann Unternehmen nicht nur beim Beantworten von Nachrichten unterstützen. Verbesserte Algorithmen können inzwischen dafür sorgen, dass automatisch gesendete Botschaften nun noch zielgenauer auf die jeweilige Zielgruppe und deren Bedürfnisse zugeschnitten sind. So lassen sich neben eingehenden Nachrichten beispielsweise auch Banner oder Video-Inhalte personalisieren. Und diese verbesserte Ansprache führt wiederum dazu, dass Kund*innen eher bereit sind, die empfohlenen Produkte zu kaufen oder Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Die personalisierte Ansprache durch KI wird in Zukunft sicher noch weiter verbessert und intensiviert werden. Für Kund*innen dürfte die Kommunikation mit Unternehmen somit bald eher einem persönlichen Gespräch als kommunikativer Massenabfertigung ähneln. (Quelle: werbewoche.ch)

Laura Schupp Mediamossblog Marketing Kommunikation

Laura Schupp, Trainee Redaktion & Digital Newsroom, Mediamoss.

10. Podcasts als Werbeplattform

Mehr als 10 Millionen Deutsche lauschen bereits jetzt regelmäßig diversen Podcast-Formaten – und deren gängigen Werbeformen. Zum einen besteht die Möglichkeit, die Werbebotschaft durch den Podcast-Host überbringen zu lassen; zum anderen können Werbespots – ähnlich wie im Radio – im Podcast platziert werden. Podcasts als Werbeplattform sind also attraktiv. Da der Markt für Audio-Formate auch in diesem Jahr expandieren und weitere Nischenthemen abdecken wird, werden sich zum Teil sehr spitze Zielgruppen besonders gut erreichen lassen. Die Begründung dafür ist simpel: Es gibt zu fast jedem Thema einen oder gleich mehrere relevante Podcasts, deren Zuhörer*innen einem bestimmten Interessengebiet zuzuordnen sind. Die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Zielgruppe mittels eines Podcasts zu erreichen, ist somit besonders hoch – und oftmals auch noch lukrativ. Denn viele Podcasts stellen für Kommunikation und Marketing bislang noch eine relativ kosteneffiziente Alternative zu etablierten Kanälen und Plattformen dar. (Quelle: onlinemarketing.de)

Unser Fazit:

Welche dieser zehn Trends im Jahr 2021 tatsächlich eine Schlüsselrolle in Kommunikation und Marketing einnehmen werden und welche sich doch eher mit einer Statistenrolle begnügen müssen, verrät uns unsere Trend-Glaskugel leider noch nicht. Letztendlich trägt allerdings jedes Unternehmen dazu bei, einen Trend weiter wachsen zu lassen. Dafür benötigt es lediglich drei Eigenschaften: Mut, Innovationskraft und Widerstandsfähigkeit.


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