Gebt der Nachricht ein Gesicht

Autor: Konstantin Holtkamp, mediamoss

Emojis gehören mittlerweile tagtäglich zu unserer Kommunikation. Meistens sind sie in Chatverläufen zu finden, mehr und mehr aber auch in der Unternehmenskommunikation von Firmen und Marken – online wie offline. Ob der Gebrauch der kleinen Bilder in der Unternehmenskommunikation einen Nutzen hat, erfragte jetzt der Marktforscher YouGov in einer aktuellen Studie.

Smartphone mit Chat-Verlauf und Emojis

Bei WhatsApp sind Emojis besonders in privaten Chats beliebt. Auch in der Unternehmenskommunikation werden Emojis häufiger verwendet. Foto: Jan Weckelmann, mediamoss

Grundsätzlich scheinen die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Nutzung von Emojis in der Kommunikation in Deutschland als gegeben, denn 56 Prozent der Befragten geben an, dass sich Gefühle mit Emojis besser ausdrücken lassen als mit Worten. Auch die Verständlichkeit von Nachrichten lässt sich mit ihnen positiv beeinflussen. Allgemein betrachtet, begrüßt es jeder dritte Befragte, wenn Unternehmen mit Emojis kommunizieren.

Allerdings sollten Unternehmen laut der Befragten einiges beachten, denn 61 Prozent gaben zu, dass sie in der P2P-Kommunikation über Kurznachrichtendienste oder ähnliches nur eine geringe Auswahl aller Emojis regelmäßig benutzen. Im Umkehrschluss bedeutet das für Unternehmen: Emojis sollten wohldosiert und vor allem wohlüberlegt eingesetzt werden. Am aufgeschlossensten gegenüber Emojis in der Unternehmenskommunikation sind im übrigen Personen im Alter zwischen 25 und 44 Jahren.

Während in den USA sogenannte „Branded Emojis“ bereits zum breiten Spektrum der kleinen bunten Bildchen zählen, würde sich in Deutschland jeder Fünfte der befragten Personen kleine Symbole seiner Lieblingsmarken in der Auswahl wünschen.

Um eine repräsentative Umfrage durchzuführen, griff man bei YouGov auf die 100.000 Datenpunkte umfassende hauseigene Datenbank. Jährlich werden für diese 70.000 Deutsche repräsentativ befragt. Zusätzlich befragte YouGov zwischen dem 6. und dem 12. Juni 2017 in einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage 2.000 Personen und kombinierte später in der Auswertung sowohl die Datenbankwerte als auch die Umfrageergebnisse miteinander.

Das Studienergebnis liefert ein enorm spannendes Resultat. Obwohl die interpersonelle Kommunikation über Kurznachrichtendienste und Soziale Netzwerke extrem von Emojis und Symbolen geprägt ist, wünschen sich die Befragten dennoch einen wohldosierten Einsatz der kleinen Bilder seitens der Unternehmen. Dabei steht außer Frage, welchen auflockernden Charakter die kleinen Weibchen, Männchen und Piktogramme, vorausgesetzt richtig eingesetzt, in der Kommunikation haben können. Doch genau hier liegt für Unternehmen auch der Kern der Herausforderung. Grundsätzlich eignet sich diese Art von Kommunikation nämlich nicht für jede Art von Unternehmen und schon gar nicht für jede Art von Nachricht. Ein angemessener Gebrauch ist extrem wichtig. Werden die Emojis zum richtigen Zeitpunkt korrekt eingesetzt, können sie den Betrachter zum Schmunzeln, Nachdenken oder Lachen bewegen – und das viel gefühlvoller und einfacher als es Textzeilen möglich machen.

Entscheidet sich also ein Unternehmen dazu, mit Emojis in der Kommunikation zu arbeiten, sollte stets bedacht werden: Mit dem richtig oder falsch eingesetzten Smiley steht und fällt zugleich die Glaubwürdigkeit der Nachricht.

Hier geht es zur Studie:

https://yougov.de/news/2017/07/18/emojis-der-unternehmenskommunikation-ein-zweischne/

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